Lipödem, eine chronische Krankheit, die überwiegend nur Frauen betrifft und der „Frau“ sich nicht hilflos ausgesetzt fühlen sollte. Es gibt Aufklärung, Hilfe und Unterstützung. Deshalb haben wir im September 2012 folgendes Gespräch mit Frau Malek geführt.
Die Selbsthilfegruppe LiLy Kelheim Regensburg www.shg-lily.de unterstützt Frauen, die an Lipödem erkrankt sind und fördert aktiv die Aufklärung über dieses Krankheitsbild.
"Unter einem Lipödem versteht man eine chronische Fettverteilungsstörung.
Dabei bilden sich in mehreren Stadien an den Oberschenkeln und an den Oberarmen Fettablagerungen, die und zwischen den Fettzellen Wassereinlagerungen zur Folge haben. Dies passiert auf beiden Seiten symmetrisch, also gleich ausgebildet. Man spricht auch von einer "reithosenartigen Schwellung".
Das Gewebe verändert sich. Der Lymphabfluss wird gestört, so dass die Wassereinlagerungen nicht abtransportiert werden können.
Die Lymphgefäße werden in ihrer Tätigkeit eingeengt und in ihrer wichtigen Arbeit behindert. Diese Entwicklung führt im Anfangsstadium zu „Spannungsgefühlen“ und „Kribbeln“ in den Beinen. Die Hautschwellungen verursachen mit der Zeit Schmerzen, jede Berührung der betroffenen Stellen wird als Schmerz wahrgenommen."
"Ein klares: Ja.
Doch die Realität für Frauen sieht anders aus.
Im Anfangsstadium dieser Erkrankung, dies bestätigen unsere Gespräche in der Selbsthilfegruppe, erhalten Frauen zu 99% den Rat:
"Treiben Sie mehr Sport, nehmen Sie ab und essen Sie weniger“.
Ein Diät-Rat, der bei reinem Übergewicht (Adipositas) hilfreich ist, der beim Lipödem aber fatale Folgen hat."
"Auf die krankhaften Veränderungen hat eine Diät oder jeder Versuch der Gewichtsabnahme auf diese Fettzellen keinen Einfluss.
In der Konsequenz kann ein Kreislauf in Gang gesetzt werden, der Frauen bis in die Magersucht zwingt.
"Junge Mädchen in der Pubertät sind genauso wie Frauen nach einer Schwangerschaft und in den Wechseljahren betroffen. Also genau jene Zeiten im Leben einer Frau, in denen eine Hormonveränderung im weiblichen Körper abläuft.
Die Figur verändert sich. Es bilden sich aufgrund der Deformitäten bei ansonst völlig schlanken Frauen, erhebliche seelische Probleme."
"Die jungen Mädchen und Frauen wissen nicht, dass sie eine Erkrankung haben. Egal, welche Diät sie unternehmen, es ändert sich nichts. Und dennoch wird die Veränderung stärker sichtbar. Und die zunehmenden Schmerzen können nicht gelindert werden. Was machen diese Frauen logischerweise? Sie ziehen sich aus der Öffentlichkeit zurück, sie meiden z.B. den Freibad oder Saunaaufenthalt. Sie kaschieren die betroffenen Stellen, sie tragen keine modische Kleidung und versuchen ihre Beine unter langen Röcken zu verbergen."
"Wir möchten mit unserem Angebot Frauen ermutigen mit dieser Krankheit offen umzugehen, Antworten, Erfahrungen und vor allem Hilfestellungen zu geben, damit Betroffene ein Leben mit Selbstvertrauen erleben können, anregen, sich trotz der Einschränkung zu bewegen und aktiv zu sein oder wieder zu werden, einem Arztgespräch gewappnet zu sein und die richtige Behandlung zu erfahren.
Kurz gesagt, den Frauen zu zeigen: Es gibt immer Möglichkeiten das Leben aktiv zu gestalten. Nur wer etwas tut hat die Chance nicht Opfer zu werden."
Danke schön Frau Malek für dieses offene Gespräch.
September 2012
Rund 10% aller Frauen leiden in Deutschland unter einem Lipödem.
Ein Lipödem ist vereinfacht ausgedrückt, eine chronische Störung der Fettzellen des Unterhautzellenfettgewebes an Beinen und Armen. Und dies nicht als Folge von Übergewicht (Adipositas). Deshalb haben Diäten keinerlei Wirkung auf diese Fettzellenanschwellung.
Als Therapiemaßnahme hat sich (weltweit) bei betroffenen Frauen die Liposuktion bewährt.
Darunter versteht man eine Fettabsaugung des erkrankten Fettgewebes mit dem Ziel die krankhaft veränderten Fettzellen zu reduzieren. Wichtig ist dabei zu beachten, dass es sich nicht um einen kosmetischen Eingriff handelt, sondern um ein Therapieverfahren mit dem eindeutigen Ziel die Verringerung der erkrankten Fettstoffzellen zu erreichen.
Bisher gehört die Behandlungsform der Liposuktion beim Lipödem in Deutschland nicht zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen.
Bis zum 17.10.2012 wurden Unterschriften füe eine Petition zur Anerkennung für die Behandlung des Lipoedems gesammelt..
Wir sind der Meinung jede Maßnahme, die helfen kann einen chronischen Krankheitsverlauf abzufedern und damit spätere Behandlungskosten schon im Vorfeld zu reduzieren, ist eine sinnvolle Maßnahme!
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